Die GmbH ist eine sehr beliebte Rechtsform bei Gründern, aber nicht ganz billig. Mindestens 12.500 Euro Stammkapital müssen Sie einzahlen, um überhaupt auf diesem Weg in die Selbstständigkeit starten zu können. Dazu kommen diverse andere Kosten.
Doch was tun, wenn das notwendige Kapital fehlt? Gibt es Wege, trotzdem die beabsichtigte Gründung umzusetzen, oder heißt es dann „Aus der Traum“? Der folgende Logbucheintrag beschäftigt sich mit Alternativen und ihren Rahmenbedingungen.
1) Wie teuer ist eine GmbH wirklich?
2) So kommen Sie an notwendiges Kapital
3) Wenn das Geld fehlt – die Sachgründung
4) Gründen mit einem Euro – die Mini-GmbH
5) Andere Rechtsformen in Erwägung ziehen
6) Die Geschäftsidee auf den Prüfstein stellen
Wie teuer ist eine GmbH wirklich?
Der größte Kostenfaktor bei der Gründung einer GmbH ist das erforderliche Stammkapital. Dieses muss mindestens 25.000 Euro betragen, eine Summe, die die wenigsten Gründer ohne Weiteres aus eigener Tasche bezahlen können. Immerhin: Zum Zeitpunkt der Gründung selbst genügt die Hälfte, 12.500 Euro. Mehr zu den einzelnen Schritten der Gründung lesen in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Gründung einer GmbH:
Hinzu kommen Kosten, die in Zusammenhang mit der Gründung entstehen, zum Beispiel für Gründungsbeschluss, Geschäftsführerbestellung und Handelsregistereintragung. Hier können Sie sparen, indem Sie bei bestimmten Schritten auf einen Notar verzichten. Die Differenz beträgt aber im günstigsten Fall kaum 200 Euro.
Hinweis: Genaue Informationen zu den Gründungskosten einer GmbH und Einsparmöglichkeiten finden Sie in unserem Logbucheintrag „Welche Gründungskosten hat eine GmbH? Ihr Überblick über die Gründungskosten“.
So kommen Sie an notwendiges Kapital
Weist Ihr Bankkonto nicht das erforderliche Geld für die Gründung einer GmbH auf, ist dies noch kein Grund, von Ihrem Vorhaben abzusehen. Denn so geht es vielen anderen auch, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchten.
In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, sich um eine finanzielle Förderung zu bemühen. Zentrale Anlaufstellen dafür sind:
- Banken
- Investoren
- Crowdfunding-Plattformen
Welche davon für Sie am ehesten in Frage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art Ihrer Geschäftsidee. Zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung ist zumindest in den ersten beiden Fällen ein hieb- und stichfester Businessplan. Schaffen Sie es darin, Ihre Geschäftsidee und deren Umsetzung überzeugend darzustellen, steigen die Chancen auf die ersehnte Unterstützung deutlich.
Tipp: Sie sind auf der Suche nach Geldgebern und wissen nicht, wo Sie beginnen sollen? Wir verfügen über viele Kontakte zu Banken und Privatinvestoren. Kontaktieren Sie uns und profitieren Sie von wertvoller Unterstützung bei der Finanzierung Ihrer Geschäftsidee.
Wenn das Geld fehlt – die Sachgründung
Sie haben kein Geld, aber ein Grundstück? Dann können Sie eine sogenannte „Sachgründung“ erwägen. Denn das Stammkapital einer GmbH kann teilweise oder sogar komplett in Form von Sacheinlagen eingebracht werden. Das heißt, Sie übertragen Vermögensgegenstände an die Gesellschaft.
Welche das sind, bleibt weitgehend Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass sie einen messbaren Wert besitzen. Infrage kommen zum Beispiel Finanzanlagen, Computer und andere bewegliche Waren ebenso wie ein Grundstück.
Beachten Sie jedoch, dass die
Bewertung von Sacheinlagen mit einem hohen Aufwand einhergeht. Außerdem sollten Sie sich darüber klar sein, dass Sie die betreffenden Gegenstände im schlimmsten Fall verlieren.
Gründen mit einem Euro – die Mini-GmbH
Wenn das Mindestkapital für die Gründung einer ausgewachsenen GmbH fehlt, können Sie mit der kleinen Variante starten. Die UG (Unternehmergesellschaft), umgangssprachlich auch Mini-GmbH genannt, lässt sich theoretisch bereits mit einem Euro ins Leben rufen. Dieser Schritt ergibt vor allem dann Sinn, wenn Sie Ihr Unternehmen möglichst schnell in eine GmbH umwandeln möchten.
Beachten Sie dabei:
- Auch bei einer UG fallen zusätzliche Kosten für die Gründung an. Außerdem benötigen Sie Geld, um überhaupt mit der Arbeit beginnen zu können. Der Wert von „einem Euro“ ist deshalb eher symbolisch zu sehen.
- Sie sind verpflichtet, 25 Prozent des Jahresgewinns zurückzulegen, bis das erforderliche Mindestkapital für die Gründung einer GmbH erreicht ist.
Das Image von UGs bei Kapitalgebern ist nicht vergleichbar mit dem ausgewachsener GmbHs.
Andere Rechtsformen in Erwägung ziehen
Eine GmbH bringt viele Vorteile für Gründer mit sich, unter anderem die eingeschränkte Haftung. Auf der anderen Seite ist sie mit spezifischen Nachteilen verbunden. Dazu gehört ein vergleichsweise hoher Arbeitsaufwand. Das gilt nicht nur für die Gründung. Dank Buchhaltungs- und Bilanzierungspflicht müssen Sie auch im laufenden Betrieb viel Zeit und Mühe in administrative Aufgaben investieren. Hinzu kommt die strikte Trennung zwischen Gesellschafts- und Gesellschaftervermögen, die rigide Vorgaben für die Gewinnausschüttung zur Folge hat.
Deshalb kann es sich lohnen, Alternativen in Betracht zu ziehen, wenn Sie nicht das notwendige Kapital für eine GmbH aufbringen. Gründen Sie allein, bietet sich zum Beispiel ein Einzelunternehmen an, bei mehreren Gesellschaftern eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Der große Vorteil in beiden Fällen: Sie benötigen kein Mindestkapital für die Gründung.
Empfehlung: Einen Überblick über verschiedene Rechtsformen und Ihre zentralen Eigenschaften erhalten Sie in unserem Logbucheintrag„Welche Rechtsform ist die richtige für mein Vorhaben?“.
Die Geschäftsidee auf den Prüfstein stellen
Sie sehen, es gibt einige Alternativen für Unternehmensgründer, die nicht das notwendige Kapital für eine GmbH aufbringen. Doch selbst dann, wenn Sie sich für eine davon entscheiden, sollten Sie Ihre Geschäftsidee noch einmal gründlich prüfen, bevor Sie Segel hissen.
Finden sich keine Geldgeber für eine Gründung, kann dies an vielen Faktoren liegen: einem mittelmäßigen Businessplan zum Beispiel. Es kann aber auch ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Idee weniger ausgereift ist, als sie Ihnen erscheint. Dann liegt die Lösung vielleicht darin, Ihren Ausgangspunkt zu überarbeiten und es noch einmal zu versuchen. Denken Sie daran: Viele guten Dinge klappen erst im zweiten Anlauf.
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