„Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg“. Diese Weisheit des chinesischen Philosophen Lotse trifft auch auf Unternehmen zu. Für eine erfolgreiche Gründung ist es zentral, dass Sie wissen, wo Sie hin möchten. Nur so können Sie erkennen, ob Sie sich auf dem richtigen Weg befinden.
Deshalb sollten Sie sich bei der Gründung realistische Unternehmensziele stecken und regelmäßig Ihre Fortschritte messen. Zugegebenermaßen ist das leichter gesagt als getan. Denn wie gelingt es, geeignete Ziele zu finden und worauf ist dabei zu achten? In diesem Artikel haben wir einige Tipps für Sie gesammelt, die Ihnen bei dabei helfen, sich und Ihrem Unternehmen die richtigen Ziele zu setzen.
1) Die Vorteile einer klaren Zielsetzung
2) Ziele aufteilen – langfristige, mittelfristige und kurzfristige Unternehmensziele
3) Langfristige Unternehmensziele – Vision und Mission
4) Mittel- und kurzfristige Ziele – Formulieren Sie S.M.A.R.T.
5) Setzen Sie Teilziele fest
6) Messen Sie regelmäßig
7) Seien Sie bereit, zu korrigieren
Die Vorteile einer klaren Zielsetzung
Vielleicht würden Sie am liebsten darauf verzichten, klare Ziele zu formulieren, und es vorziehen, einfach loszusegeln? Schließlich ist der Weg das Ziel, oder? Wir raten Ihnen von einer solchen Vorgehensweise ab. Zu groß ist dabei die Gefahr, dass Sie schon bald die Orientierung verlieren und Schiffbruch erleiden.
Klare Unternehmensziele haben für Sie als Gründer viele Vorteile:
- Mehr Effektivität: Nur mit klaren Zielen vor Augen können Sie Kräfte sinnvoll bündeln und gezielt einsetzen.
Das erhöht die Leistung Ihres Unternehmens deutlich. - Mehr Kontrolle: Mithilfe klar definierter Ziele lässt sich am besten prüfen, welche Fortschritte Ihr Unternehmen
macht und auch, ob Korrekturen notwendig sind. - Mehr Chancen auf Förderung: Potenzielle Geldgeber legen viel Wert auf spezifische Zielsetzungen im Businessplan.
- Größere Zuversicht: Wer auf etwas hinarbeitet, hat eine klare Orientierung und fühlt sich zuversichtlicher – vorausgesetzt, das Ziel ist erreichbar.
Sie sehen, klare Ziele machen das Leben langfristig leichter. Die Arbeit daran zahlt sich aus.
Tipp: Bevor Sie sich Ziele setzen, brauchen Sie eine gute Geschäftsidee. Wie Sie diese auf Machbarkeit überprüfen,
erfahren Sie in unserem Logbucheintrag „Ist meine Geschäftsidee wirtschaftlich und machbar?“.
Ziele aufteilen – langfristige, kurzfristige und mittelfristige Unternehmensziele
Teilen Sie Ihre Unternehmensziele auf: in langfristige, kurzfristige und mittelfristige Ziele. Das erleichtert es Ihnen,
den Überblick zu behalten und den Fortschritt Ihres Unternehmens zu messen. Welche Zeitspannen Sie setzen, hängt
vom Einzelfall ab. Eine sinnvolle Aufteilung wäre zum Beispiel:
- Langfristige Ziele: In 20 bis 30 Jahren
- Mittelfristige Ziele: In 5 bis 15 Jahren
- Kurzfristige Ziele: In 1 bis 3 Jahren
Gehen Sie am besten von oben nach unten vor. Beginnen Sie also mit Ihren langfristigen Zielen. Zuvor sollten Sie allerdings eine gründliche Marktanalyse vorgenommen haben. Diese ist ein notwendiges Fundament, um realistische Ziele festsetzen zu können. Schließlich müssen Sie dazu wissen, in welchem Umfeld Ihr Unternehmen agiert und welche Hindernisse und Herausforderungen auf Sie warten.
Tipp: Sie möchten wissen, wie Sie eine Markt- und Zielgruppenanalyse vornehmen? In unseren Businessplanworkshops erfahren Sie es – und noch mehr als das. In nur zwei Tagen helfen wir Ihnen dabei, einen rundum überzeugenden Businessplan zu erstellen, auch wenn Sie keine Erfahrung damit haben.
Langfristige Ziele – Vision und Mission
Langfristige Unternehmensziele beinhalten in der Regel Vision und Mission. Die Vision bezieht sich auf den Zustand,
in dem sich Ihr Unternehmen in 20 oder 30 Jahren befinden soll. Sie beschränkt sich nicht auf die wirtschaftliche Stellung Ihrer Firma beziehungsweise den messbaren Erfolg, sondern drückt außerdem aus, wofür Sie stehen möchten. Eine Vision dient vor allem dazu, sich selbst und die eigenen Mitarbeiter zu motivieren. Ein gutes Beispiel dafür stammt von Microsoft (mittlerweile erneuert):
„ A personal computer in every home running Microsoft software. “
Von der Vision leiten Sie Ihre Mission ab. Hier geht es weniger um die eigenen Mitarbeiter als um Ihre Kunden und
den „Auftrag“ Ihres Unternehmens. Fitness First formuliert seine Mission folgendermaßen:
„ Die Mission von Fitness First lautet, seinen Mitgliedern zu helfen, ihre persönlichen Ziele zu erreichen. “
Vision und Mission sind wichtige Ausgangspunkte für Ihre unternehmerische Tätigkeit. Nehmen Sie sich Zeit, beides
zu formulieren, und achten Sie darauf, dass Vision und Mission von Ihrem ganzen Team mitgetragen werden
Tipp: In der Kürze liegt die Würze. Eine gute Vision oder Mission ist prägnant. Versuchen Sie, sich auf einen Satz
zu beschränken und damit alles Wesentliche auszudrücken.
Mittel- und kurzfristige Ziele – formulieren Sie SMART
Haben Sie Vision und Mission formuliert, geht es an die mittel- und kurzfristigen Ziele. Dabei bietet sich als
Hilfestellung die sogenannte SMART-Regel an. Sie steht im Deutschen meist für:
- Spezifisch: Formulieren Sie Ziele möglichst konkret. Ein gutes Beispiel für ein spezifisches Ziel wäre eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent.
- Messbar: Achten Sie auf Messbarkeit. Bei quantitativen Zielen ist dies leichter als bei qualitativen.
- Attraktiv: Je mehr sie etwas erreichen wollen, desto mehr Leistung bringen die meisten Menschen.
Wählen Sie deshalb Ziele, die Ihr ganzes Team motivieren. - Realistisch: Nur Ziele, die Sie realistisch erreichen können, motivieren. Greifen Sie nicht zu hoch hinaus.
- Terminiert: Machen Sie möglichst konkret fest, wann Sie ein bestimmtes Ziel erreichen möchten, zum
Beispiel anhand eines spezifischen Datums.
Empfehlenswert ist eine Mischung aus quantitativen und qualitativen Zielen. Ein Beispiel für ein quantitatives
Ziel wäre die bereits erwähnte Umsatzsteigerung oder ein bestimmter Gewinn nach einem Kalenderjahr. Ein mögliches quantitatives Ziel könnte darin bestehen, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt das Image des eigenen Unternehmens signifikant zu verbessern.
Tipp: Ein gutes Zeitmanagement ist entscheidend, um Ziele zu erreichen. Lesen Sie dazu unseren
Logbucheintrag „Zeitmanagement für Gründer – So strukturieren Sie Ihre Zeit sinnvoll“, oder informieren Sie sich über Zeitmanagement mit Hilfe der ABC-Analyse:
Setzen Sie Teilziele fest
Gerade als Gründer ist es wichtig, dass Sie regelmäßig kontrollieren, ob Sie sich auf dem richtigen Weg befinden und
bei Bedarf notwendige Korrekturen vornehmen. Deshalb empfehlen wir, kurz- und mittelfristige Ziele noch einmal aufzuteilen, am besten quartalsweise. Zusätzlich sollten Sie zu Beginn mindestens monatlich, besser noch etwa alle
zwei Wochen wichtige Kennzahlen generieren und überprüfen. Das hat auch den Vorteil, dass Sie einen Blick für die
Materie erhalten.
Messen Sie regelmäßig
Messbare Fortschritte sind eine wichtige Hilfestellung auf dem Weg zu unternehmerischem Erfolg. Dem „M“ in „SMART“ kommt also eine zentrale Rolle zu. Das Erreichen von quantitativen Zielen und Teiletappen auf dem Weg dahin lässt sich
in aller Regel leicht messen. Möchten Sie nach einem Jahr 10 Prozent mehr Umsatz erzielen, können Sie bei einem halben Jahr von 5 ausgehen und so weiter.
Schwieriger wird es bei quantitativen Zielen. Hier ist es umso wichtiger, sich schon bei der Zielsetzung Gedanken über
die Messbarkeit zu machen. Nehmen wir das oben erwähnte Beispiel und gehen davon aus, dass Sie das Image Ihres Unternehmens verbessern möchten: Überlegen Sie sich, wie sich dieser Fortschritt „greifbar“ machen lässt.
Gut geeignet dafür wären Kundenbewertungen, Qualitätssiegel oder Umfragen. So bestünde ein messbares quantitatives
Ziel darin, auf einem für Sie relevanten Bewertungsportal fünf Sterne (im Vergleich zu vorher drei) zu erreichen.
Seien Sie bereit, zu korrigieren
Nicht jedes Ziel hält, was es verspricht. Merken Sie auf dem Weg, dass Sie nicht vorankommen, kann es daran liegen, dass
Sie die falschen Mittel eingesetzt haben. Es kann aber auch sein, dass das betreffende Ziel nicht das richtige ist. Überlegen
Sie nicht nur, was Sie und Ihr Unternehmen besser machen könnten, um Ihre Ziele zu erreichen. Machen Sie sich außerdem Gedanken darüber, ob es notwendig ist, Ziele zu korrigieren. Manche Dinge brauchen mehr Zeit als vorher erwartet.
Das Korrigieren kurzfristiger Ziele muss keine Auswirkungen auf das Erreichen langfristiger Ziele haben.
Die Entwicklung jedes Unternehmens braucht Zeit. Gründerschiff lässt Sie auch nach der Gründung nicht im Regen stehen. Im Rahmen unserer Unternehmensbegleitung stehen wir Ihnen auf dem Weg zur Verwirklichung Ihrer Ziele langfristig als Reflektions- und Sparringpartner zur Verfügung.